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Kategorie: Politik

Equal Pay Day 2019 – 10 Jahre: Was verdient Pickel-Schweißfuß-Meier?

2019

In den letzten zehn Jahren hat sich bezüglich der Gehaltsschere nicht viel geändert. Noch immer verdient Pickel-Schweißfuß-Meier aus dem Büro nebenan ungefähr 20% mehr als die Kollegin an einem vergleichbaren Arbeitsplatz. Nur die Argumente dafür sind etwas zahlreicher und blumiger geworden. Mit »Als Frau steht Ihnen nicht mehr zu« wird heute kaum noch ein Betrieb die Forderung nach gleicher Bezahlung bei vergleichbarer Arbeit abschmettern. Stattdessen müssen nun falsche Berufswahl, Teilzeitarbeit, fehlende Berufserfahrung wegen Erziehungszeiten u.ä. als Begründungen herhalten. In der Theorie. In der Praxis besteht nach wie vor das Haupthindernis: Frauen erfahren erst gar nicht, welche Gehälter und Sonderleistungen gezahlt werden.

2018

Am 1. Januar trat das »Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen« in Kraft. Eine Mogelpackung. Denn es gilt nur für Betriebe mit mehr als 200 Mitarbeiter:innen und ermöglicht auch keinen direkten Vergleich. Auskünfte gibt es nur über das durchschnittliche Bruttoentgelt von mindestens sechs Kollegen, die eine vergleichbare Arbeit ausführen. Je kleiner die Firma, je spezialisierter die einzelnen Arbeitsplätze, desto weniger greift das Gesetz. Im Klartext: wahrscheinlich nur sehr selten.

2013

Same procedure as every year, da sich in Bezug auf gleiche Bezahlung in diesem Land nichts verändert, bleibt »Was verdient Pickel-Schweißfuß-Meier?« so aktuell wie eh und je.

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Der Bergdoktor oder wie die Liebste hinter das Geheimnis von Alice Weidel kam

Es hatte mit der kaum erträglichen Hitze des letzten Sommers zu tun, dass wir überhaupt auf diese Serie gestoßen sind. Wir lagen nackt, schwitzend und stöhnend auf dem Bett. Bei fast jeder anderen Wetterlage hätte das eine sehr interessante Situation sein können. In dieser tropischen Nacht, der Dritten oder Vierten hintereinander, gab es allerdings kaum etwas, das uns noch weniger als Sex interessiert hätte. Vom Fernsehprogramm erhofften wir uns ein wenig Ablenkung.

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Das »Nazi-era abortion law« und die SPD

Irgendwann in meinem Leben werde ich vermutlich schon einmal von dem Paragraphen 219a gehört oder gelesen haben. Großen Eindruck kann das allerdings nicht hinterlassen haben. Denn erst als der Klever Student damit begann, Frauenärzt_innen anzuzeigen und das Thema medial groß aufbereitet wurde, kam es auch bei mir an. Bis dahin kannte ich im Zusammenhang mit Abtreibungen nur den §218.

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Grenzerfahrungen

Vor ungefähr neun Jahren habe ich über meine Grenzerfahrungen geschrieben. Anlass muss wohl eine Bemerkung von Erika Steinbach gewesen sein, wirklich erinnern kann ich mich aber nicht. Der Text endete mit den Sätzen:

»Und meinen Enkelkindern wird wahrscheinlich kaum noch begreiflich zu machen sein, wie kompliziert es einst mit Böhmen und der Tschechoslowakei, mit Oberschlesien und Polen, mit dem Elsass und Frankreich und dem russischen Kannibalen einmal gewesen war. Ich hoffe es wenigstens! Und bin ganz optimistisch, dass es auch so sein wird. Vorausgesetzt, Menschen wie Erika Steinbach halten endlich ihre Klappe!«

Heute, neun Jahre später, sind die damals noch fiktiven Enkelkinder geboren. Erika Steinbach taucht nur noch selten in der Öffentlichkeit auf. Trotzdem habe ich meinen Optimismus verloren. Inzwischen befürchte ich, meine Enkel werden ähnliche Grenzerfahrungen wie ich machen. Oder sogar noch wirklich Schlimme. Das Gift, das die Erikas Steinbachs Europas über viele Jahre verspritzt haben, zeigt Wirkung: Grenzen werden wieder geschlossen. Dabei waren wir doch auf einem so gutem Weg gewesen.

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