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NPD Aufmärsche in der Kurpfalz: seit Jahrzehnten immer derselbe Ablauf

Kommt das bekannt vor?

Die NPD plant eine öffentliche Veranstaltung. In der betroffenen Stadt versucht man, das zu verhindern, erteilt keine Genehmigung oder spricht ein Verbot aus. Als Nächstes ziehen die Nazis vor Gericht, wo aufgrund der Rechtslage den Jurist_innen nichts anderes übrig bleibt, als den Aufmarsch zu erlauben. Bürger_innen sind empört, rufen zu einer Gegendemonstration auf und schließlich müssen Hundertschaften der Polizei die Naziveranstaltung schützen.

Meine erste Erinnerung an eine solche Ereigniskette stammt entweder aus dem Jahr 1968 (Landtagswahlkamp Baden-Württemberg) oder von 1969 (Bundestagswahlkampf). Das genaue Datum ließ sich leider nicht mehr herausfinden. Auf dem Mannheimer Marktplatz hielt der damalige Vorsitzende der NPD, Adolf Thadden, eine Rede. Meine Eltern konnten es nicht fassen, dass – Zitat – »mit unseren Steuergeldern die Polizei dafür bezahlt wird, Nazis zu schützen«. Natürlich habe ich damals nicht begriffen, worum es eigentlich ging, doch die Wut der Erwachsenen in meinem Umfeld werde ich sicher nie vergessen.

Heute wollte die NPD in Heidelberg auf dem Bismarckplatz an »Kurfürst Bismarck erinnern«, am 1. Mai passierte Vergleichbares in Mannheim. Seit mindestens 43 oder vielleicht auch 44 Jahren schaffen es Generationen verantwortlicher Politiker_innen nicht, diesem rechten Gesindel Einhalt zu gebieten. Wie lange wird das eigentlich noch so weitergehen? Müssen denn noch meine Ururenkel_innen in der Kurpfalz gegen Nazis demonstrieren?

 

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