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… der den Bestand der Deutschen mit einem Verein namens Lebensborn retten wollte …

Täuscht mich mein Gefühl oder ist den letzten Wochen tatsächlich häufiger über die Angleichung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft an die Heteroehe diskutiert worden als in den letzten fünf Jahren zusammen? Teilweise mag das ja mit dem Sommerloch zusammenhängen, teilweise ist es wohl ein letztes Aufbäumen der rechts-konservativen-fundamentalistischen Gesinnungsgenoss_innen, die befürchten, dieses Thema werde demnächst im Eurokrisenchaos endgültig untergehen. Wenn Deutsche gefragt werden sollten, was sie mehr beschäftigt, eine wacklige Währung, steigende Preise sowie eine mögliche Wirtschaftsflaute oder die Eheöffnung für Lesben und Schwule, wird ihnen die Entscheidung kaum schwerfallen. Schließlich gilt noch immer: »Erst kommt das Fressen, dann die Moral«.

So gesehen hätte man eigentlich nur noch müde gähnen, weiterblättern, umschalten und darauf hoffen können, dass alsbald andere Themen zur Diskussion stehen … bis Katharina Reiche und Thomas Goppel das Wort ergriffen. Die eine bezeichnete uns Lesben und Schwule leicht verbrämt als »Bedrohung des Wohlstands« und der andere schwadronierte über Bestandssicherung. Beiden ging es um Kinder und den Fortbestand des deutschen Volkes und dazu wählten sie Formulierungen, die ich sofort mit dem Vokabular der Nazi-Zeit assoziierte.

Schlagartig war es mit dem Gähnen vorbei. Es gab da mal einen Heinrich Himmler, der den Bestand der Deutschen mit einem Verein namens Lebensborn retten wollte …

Ich hoffe, die Strafanzeige der LSU (Lesben und Schwule in der Union) hat Erfolg und Frau Reiche empfehle ich ein paar intensive Nachhilfestunden in Geschichte, bevor sie noch mal über Menschen labert, die den deutschen Wohlstand bedrohen.

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