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Jungfeminist_in, die_der trifft auf #EMMAistfürmich

„Vielleicht sollten diese so genannten „Jungfeministinnen“ einfach mal öfter sagen, was sie denken und tun. Statt sich quasi ausschließlich und immer wieder über die Abgrenzung von EMMA & Alice bei den Medien anzubiedern. Ob nun wie einst als Girlies oder Alphamädchen, oder wie jetzt als Jungfeministinnen“.

Jungfeminist_in, die_der.

Synonym für  „keine Ahnung haben“, „das Rad neu erfinden wollen“, „mit Maskus zusammenarbeiten“, „Prostitution befürworten“, „von Prostitution profitieren“, „Burkas gut finden“ …

Auch wenn das Wort „jung“ darin vorkommt und der Begriff aus „jungen Feministinnen“ entstand, scheint er nichts mit dem Alter tun zu haben. Vermute ich wenigstens, denn anders kann mir nicht erklären, weshalb ich nach Definition von EMMA ebenfalls zu dieser Gruppe zähle.

Vor einiger Zeit wurde von der Zeitschrift EMMA #EMMAistfürmich gestartet. Leser_innen sollen erzählen, was ihnen EMMA bedeutet. Da ich nur noch äußerst selten mal einen Blick in eine EMMA werfe, ihr auf Twitter nicht folge und zurzeit nicht auf facebook bin, hat es eine Weile gedauert, bis ich von der Aktion etwas mitbekam. Der Hashtag erinnert mich an eine frühere EMMA Rubrik, die „Ich lese EMMA, weil …“ oder so ähnlich hieß. (Ich habe gerade keine Lust, in alten Ausgaben nach der genauen Bezeichnung zu suchen.) Im Grunde genommen handelt es sich bei #EMMAistfürmich um nichts anderes als eine bereits erprobte Marketingstrategie, die für social media neu aufbereitet wurde. Und die in Varianten auch von anderen Medien immer wieder gern genutzt wird.

So weit, so uninteressant – wenigstens für mich, bis #EMMAistfürmich auch in meiner Twitter-Timeline vermehrt auftauchte und nicht nur Lob verteilt, sondern auch Kritik geübt wurde. Prompt reagierten die EMMA-Macher_innen beleidigt.

 

 

„Darf frau gerne EMMA lesen und das öffentlich bekunden? Oder untersagt das die Shitstorm-Polizei im Internet?“, wird auf der EMMA Seite gefragt. Bisher kannte ich ja nur die Lesbenpolizei und die Internetzensurbehörde, Shitstorm-Polizei war für mich neu. Genau wie die

„Netz-Polizistinnen, die EMMA-Leserinnen einschüchtern wollen“

Die EMMAs sollen mal das hier lesen, vielleicht begreifen sie dann, was „Netzpolizistinnen“ aka feministische Blogger_innen so alles einschüchtern soll und verwechseln dann nicht mehr Kritik an EMMA mit Gewalt/Morddrohungen von Maskus.

Weiter unten im Text fragte ich mich: Du sollst nichts anderes außer Emma lesen? Schon gar nicht, wenn das Buch Weil ein #Aufschrei nicht reicht heißt?

„Wir wollen gerne glauben, dass Wizorek wenig weiß. Wer EMMA liest, weiß mehr.“

Und wer Wizorek liest, weiß, dass sie mit Vornamen Anne heißt und nicht Anna, wie Alice Schwarzer sie einmal in einer Talkshow ansprach.

„Den Vogel schoss übrigens die taz ab. Mal wieder. Da findet eine gewisse Margarete Stokowski …“

 

Na, who’s that girl, deren Teebeutel politisch weiter ist als Emma? Die Antwort gibt’s HIER.

Zusammenfassung:
Erstaunlicherweise haben mich 30 Jahre EMMA Lektüre nicht davor bewahren können, Jungfeministin zu werden. Obwohl ich mich noch nie zu Prostitution/Sexwork_erinnen geäußert habe, denn ich habe von der Thematik absolut keine Ahnung, befürworte und profitiere ich von Prostitution. Außerdem treibt mich anscheinend eine Todessehnsucht um, weil ich mit Maskus taktiere, die mir regelmäßig Drohmails schicken. Und Burkas halte ich für ein modisches Kleidungsstück.

Wenn’s nicht so absurd wäre, müsste ich mir jetzt wohl einen Strick nehmen.

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