»Mehrheit würde für AKW-Abschaltung auf Wohlstand verzichten«, will das Meinungsforschungsinstitut Emnid herausgefunden haben.
Mir ist beim Lesen dieser Schlagzeile eine Kolumne aus dem Jahr 2001 wieder eingefallen. Und tatsächlich, ein Verzicht auf diese Art von Wohlstand fällt wirklich nicht besonders schwer.
Wer braucht Elektroschrott?
Als die Liebste und ich vor Jahren unsere Habseligkeiten zusammen geschmissen haben, besaßen wir außer Kühlschrank, Herd und Waschmaschine nichts, das Strom aus der Steckdose fraß oder Batterien brauchte. Dementsprechend niedrig ist auch unsere Stromrechnung gewesen. Ich werde bestimmt nie das Gesicht des Herrn der Rundfunk- und Fernsehgebühreneinzugszentrale vergessen, als ich ihm sagte, wir hätten weder ein Radio noch einen Fernseher und schon gar kein Autoradio. Letzteres logischerweise, weil wir damals auch kein Auto hatten. »Gehören Sie einer Sekte an?« fragte er entsetzt und machte drei Schritte rückwärts.
Oh ja, wir gehören einer Sekte an. Der Sekte der geplagten Frauen, die sich tapfer gegen jedes Elektroteil wehren, und deren Elektroschnickschnacksammlung sich trotzdem beinah monatlich auf wundersame Weise vermehrt.
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