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Schlagwort: Medien

Besondere Kennzeichen: bieder, belastbar, besorgt

Bis zur Wiedervereinigung war Mutti beinah aus dem westdeutschen Sprachgebrauch verschwunden gewesen. Kinder nannten ihre Mutter Mama oder Mami oder beim Vornamen. Als ich das erste Mal einen TV Bericht über den Frauentag in DDR sah, wo laut Sprecher Muttis Blumen überreicht wurden, hielt ich das zunächst für Satire.

 

Mutti?

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Das Mutti: Besondere Kennzeichen: bieder, belastbar, besorgt. Bevorzugte Tätigkeiten: stricken, Backe-Backe-Kuchen-machen, Rotznasen abwischen.

Dann wurde Angela Merkel Bundeskanzlerin. Und zur Bundesmutti, die vom Muttifaktor profitiert, wenn sie nicht gerade als Mutti einen ihrer Söhne köpft und deshalb Machetenmutti genannt wird. Westerwelle soll ihr diese Bezeichnung verpasst haben. Der neue französische Staatspräsident Hollande macht bei Übermutti seinen Antrittsbesuch und überhaupt, Mutti wird’s schon richten, falls Gauck nicht Super-Mutti endlich stoppt.

Helmut Kohl wurde häufig Birne genannt. Von Kabarettisten oder der Titanic, manchmal auch von politischen Gegner_innen. Mit Bruder Johannes Rau wurde ebenso umgegangen. Aber nicht tagtäglich in den Schlagzeilen seriöser Medien. Noch nie gab es in der Bundesrepublik eine_n Politiker_in, der/die so andauernd plump verächtlich mit einem Schimpfnamen tituliert wurde, wie das nun bei Angela Merkel der Fall ist.

Nein, Mutti allein ist keine Bosheit. Kinder, die ihre Mutter Mutti nennen, beleidigen sie nicht. Vorausgesetzt natürlich, die Mutter ist damit auch einverstanden. Auch die Fremde, die ein Kind fragt: „Wo ist denn deine Mutti?“ benimmt sich nicht daneben.

Doch wenn aus Frau Dr. Angela Merkel, Physikerin, Bundeskanzlerin … eine Mutti wird, dann ist das spätestens ab der zehnten Wiederholung einfach nur unverschämt, übergriffig und peinlich. Ganz egal, wie man sonst zu ihrer Politik steht.

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Schwuler geht’s nicht mehr

»Not gay! Ex-gay, post-gay and proud. Get over it!« Mit diesen Sätzen sollte auf Londoner Bussen für die »Homosexuellenheilung« geworben werden, was schließlich Bürgermeister Boris Johnson verhinderte.

»Therapy can stop people being gay« … und deutschsprachige Medien verstehen mal wieder nur »schwul, schwul, schwul«. Selbst bei der ehrwürdigen Zeit scheint man zu dumm zu sein, um das Wort gay richtig übersetzen zu können.

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Arrogant und ignorant

»Kaum etwas bringt einen Politiker so schnell in Schwierigkeiten wie ein Nazi-Vergleich. Das musste gerade wieder der Geschäftsführer der Berliner Piraten erfahren. Doch oft ist die Empörung nur vorgeschoben. Es geht den Kritikern eher darum, einen Konkurrenten auszuschalten«,

schreibt Jan Fleischhauer auf SpOn.

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