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Zwei Gockel interviewen eine Ministerin

Der Spiegel hat unsere Bundesfamilienministerin Kristina Schröder interviewt und schrieb in der Vorabmeldung unter der Überschrift Ministerin Schröder rechnet mit Feminismus ab:

»Es sei ein Fehler einer radikalen Strömung der Frauenbewegung gewesen, Beziehungen zwischen Männer und Frauen abzulehnen, sagte Schröder weiter. Dass Homosexualität die Lösung der Benachteiligung der Frau sein soll, fand ich nicht wirklich überzeugend.«

Inzwischen habe ich das ganze Interview gelesen. Kristinas Köhlers Meinung zur Quote, zum Gender Pay Gap und noch vieles mehr machen mich wirklich wütend.

ABER:

Dieses Interview und die Vorabmeldung sind auch ein Paradebeispiel dafür, wie zwei eingebildete arrogante Gockel versuchen, eine Frau zu diskreditieren, lächerlich zu machen, ihr das Wort im Mund herumzudrehen …

SPIEGEL: Dachten Sie, Feministinnen würden Beziehungen zwischen Männern und Frauen grundsätzlich ablehnen?
Schröder: Es gab in der Tat eine radikale Strömung, die in diese Richtung argumentiert hat und die die Lösung darin sah, lesbisch zu sein. Dass Homosexualität jetzt aber die Lösung der   Benachteiligung der Frau sein soll, fand ich nicht wirklich überzeugend.

Sie hat vollkommen recht! Es gab diese Strömung und der Wechsel ins lesbische Lager war für viele Frauen auf Dauer keine Lösung. Ich erinnere nur Anja Meulenbelt.

SPIEGEL: Eine Ihrer ersten Amtshandlungen war ja, ein Referat für die Opfer des Feminismus einzurichten.
Schröder: Tut mir leid, aber ein Referat mit solch einem Namen gibt es im Bundesfamilienministerium nicht.
SPIEGEL: Ein Referat für Jungs. Wer hat Sie auf diese komische Idee gebracht?
Schröder:Was ist daran komisch? Ich fand schon immer, dass wir das Thema Jungen- und Männerpolitik sträflich vernachlässigen. Es ist doch so: Früher hatte das katholische Arbeitermädchen vom Land die größten Probleme in der Schule. Heute sind es die Jungs aus bildungsfernen Schichten.

Schröder: In der Politik geht es manchmal nicht zimperlich zu. Wenn zwei Frauen dabei aneinandergeraten, heißt es immer Stutenbissigkeit. Wenn es zwei Männer sind, spricht niemand von Hengstbissigkeit. Die schärfen dann ihr Profil.
SPIEGEL: Also ist diese Bissigkeit unter Frauen nicht stärker ausgeprägt?
Schröder: Nein. Ich muss mir nur angucken, welch starkes Konkurrenzdenken Männer oft haben und wie sehr sie sich in Meetings manchmal aufregen, wenn der Kollege was Kluges gesagt hat. Ich wage sogar die These: Säßen in der Arbeitswelt nur Frauen in den Konferenzräumen, kämen die Runden viel schneller zu Entscheidungen …

Ach, Frau Schröder, ich denke ja, dass Sie in Ihrem Innersten doch eine Feministin sind!

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