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War’s nicht die Erziehung, war’s der Kaiserschnitt

Vorab: Ich bezweifle keineswegs, dass so mancher Kaiserschnitt überflüssig ist und nicht aus medizinischen Gründen, sondern wegen des Dienstplans durchgeführt wird. Auch darf man nie vergessen, dass es sich dabei um eine Operation mit allen üblichen Begleiterscheinungen handelt.

»In Deutschland kommt jedes dritte Kind durch einen Kaiserschnitt auf die Welt. – Es ist höchste Zeit, die Kaiserschnittrate zu senken …«

meint der Runde Tisch des AKF (Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V.) »Lebensphase Eltern werden« und hat deshalb eine Kampagne zur Senkung der Kaiserschnittrate in Deutschland gestartet.

»Ein Kaiserschnitt ohne medizinische Indikation ist mit höheren Risiken verbunden als eine Vaginalgeburt und keineswegs sicherer für Mutter und Kind«

heißt es weiter. Über die Risiken der Zangen- und Saugglockengeburten schweigt man sich allerdings aus. Stattdessen fügt man lieber der Arie »Mütter sind schuld« ein paar weitere Strophen hinzu:

»In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Untersuchungen die kurz- und langfristigen Folgen eines Kaiserschnitts herausgestellt. Diese beziehen sich:

4. auf das Kind: Anpassungsstörungen, häufigere nachgeburtliche Einweisung in die Intensivstation, Asthma, Diabetes, Adipositas im Kindergartenalter, möglicherweise auch Autoimmunerkrankungen,

5. auf die Mutter-Kind-Beziehung: Bindungsprobleme.

Na, das freut aber Frauen wie mich, deren Kinder aus medizinischen Gründen per Kaiserschnitt auf die Welt kommen müssen/mussten. Da hat frau eh schon das Gefühl, nicht richtig zu »funktionieren« und sowieso Angst davor, später bei der Erziehung alles falsch zu machen, aber dieser Arbeitskreis haut noch mal richtig drauf: »Da siehste mal, was du mit deiner Fehlfunktion deinem Kind alles antust! Warte nur ab, noch drei weitere Studien und wir beweisen dir, dass dein Kind entweder alkoholkrank oder ein Serienkiller wird.«

KOTZ!

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