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Hunde im Londoner Nebel

Der Künstler Mayer von Müllerschulzenstein[1] benötigte für sein neuestes Werk einen passenden Rahmen und wollte deshalb von der Liebsten beraten werden. Schließlich kann sie das, was ich allenfalls als dunkel- und hellgrün beschreiben würde, in 555 Nuancen unterteilen, mindestens. Vielleicht sind es auch 666 oder so.

Voller Stolz präsentierte also Mayer von Müllerschulzenstein eine weiße Leinwand. Nach langem Zögern fragte die Liebste irritiert, wie denn das fertige Bild aussehen werde. Darauf erlitt der Künstler einen Nervenzusammenbruch und brach schreiend zusammen. Wie konnte sie nur die Weißabstufungen des großartigen Bildes nicht erkennen?

Seit einmal im Kunstunterricht mein Werk »London im Nebel« alias graue Wasserfarbenschmiererei in den höchsten Tönen gelobt wurde, weiß ich, es gibt Künste, für die mir jedes Verständnis fehlt. Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die auch Beuys Badewanne geputzt oder den Kalkeimer unter der Leiter sauber gemacht hätten.

Seit gestern frage ich mich nun, was unsere Hunde wohl über »Hund und Kunst auf der documenta« denken? Zu schade, dass mir niemand ihre Ansichten vom Bellisch in die Menschensprache übersetzen kann.


[1] Name geändert :-)

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