Erst durch den Slutwalk bin ich darauf gekommen, dass es in dem Mädchenbuch »Kathrinchen – Schlampinchen« ja auch um eine Schlampe geht. Um ein unordentliches Mädchen, das alles verschlampert, es sich bei ihrem Verhalten um Schlamperei handelt. Und wenn ihr das als Mädchen nicht ausgetrieben wird, bekommt sie später mal keinen Mann und wird als Erwachsene also eine Schlampe?
Im Sprachgebrauch der Liebsten gab es bisher gar keine Schlampen, wie wir neulich festgestellt haben, aber sehr wohl Schlamper, die schlampern statt zu arbeiten, und davon gleich Duzende.
Die Schlumbl aus unserem Dialekt war für mich immer ein weibliches Baby oder eine Puppe gewesen. Für einen unserer Nachbarn ist eine Schlumbl aber eine hässliche Frau, eben eine Schlampe. Deshalb kann er auch nicht verstehen, weshalb Schlampen sexy sein sollen. Er ist sich da einig mit einer Freundin aus dem Westerwald. Ihre Schlampe heißt Schlampbamb, eine nachlässige Frau, die sich nur ungern wäscht.
Dann gibt es bei uns noch den Schlambammbl, was bedeutet, es handelt sich um einen unzuverlässigen Menschen, mit dem man z. B. keine Termine ausmachen sollte.
»Da steht ein Gendarm, der hat ein Schlambambel, so dick wie mein Arm …«, heißt es in einem Lied. Damit soll der Penis gemeint sein und führt wohl wieder zur Schlampe.