Letztes Jahr feierte eine Freundin ihren 65. Geburtstag. Einige Wochen vor dem großen Ereignis verschickte sie eine Rundmail, in der u. a. stand:
»Dies ist ein besonderes Datum für mich, denn nun kann ich endlich alle Vorteile des Alters für mich ungeniert in Anspruch nehmen … ich brauche meine Haare nicht mehr zu färben, sondern kann hemmungslos ‚die Ehrfurcht vor schneeweißen Haaren‘ einfordern … ich kann anziehen, was ich will, sogar meine Walton-Kleider, das schlimmste, was die Leute sagen können, ist :‚Guck mal, die schrullige Alte!‘ … ich kann die Friedensfahne auf unserem Dach das ganze Jahr über flattern lassen und nicht nur, wenn grade mal im Bundestag eine Abstimmung über die Verlängerung der Bundeswehr-Einsätze in Afghanistan ansteht … und ich brauche mich nicht mehr zu schämen, wenn ich in stay friends oder facebook nach alten Klassenkameraden oder Liebschaften suche, um zu gucken, wie die heute aussehen … ich möchte zu meinem Geburtstag keine E-Mails oder e-Glückwunschkarten haben, sondern stinknormale Geburtstagskarten, damit mein Briefkasten endlich mal richtig voll ist … eine Geburtstagskarte kann man selbst basteln oder im Schreibwarengeschäft kaufen, dann schreibt man was rauf und steckt sie in einen Briefumschlag, klebt eine Briefmarke rauf und steckt sie in einen Briefkasten (gelb !) …«
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