Jeden Mai aufs Neue beginnt für die Liebste und mich ein unangenehmer Job, der sich bis in den Oktober hinzieht. Früh morgens, gleich, nachdem es draußen hell geworden ist, und abends kurz vor dem Dunkelwerden, suchen wir nach Schnecken. Nach ekligen Nacktschnecken, die sich über das Gras in die Beete schlängeln, um dort alles zu fressen, was wir gepflanzt haben. Je frischer und kleiner die Blumen und Kräuter noch sind, desto besser scheinen sie zu schmecken.
Wir haben vieles versucht, um unser Grünzeug zu schützen: zunächst mit Lavendel und Knoblauch als Geruchsbarrieren, dann verschiedene Arten von Schneckenzäunen und schließlich Bierfallen. Nichts davon hat wirklich geholfen. Irgendwann hatten wir nur noch die Wahl, zur chemischen Waffe, sprich Schneckenkorn zu greifen, oder die Viecher regelmäßig einzusammeln. Schon wegen unserer Hunde entschieden wir uns für die Handarbeit und standen nun vor dem nächsten Problem: Was mit ihnen machen? Sie im Wald aussetzen und uns den Zorn der Forstverwaltung zuziehen?
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