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Schlagwort: Mannheim

NPD Aufmärsche in der Kurpfalz: seit Jahrzehnten immer derselbe Ablauf

Kommt das bekannt vor?

Die NPD plant eine öffentliche Veranstaltung. In der betroffenen Stadt versucht man, das zu verhindern, erteilt keine Genehmigung oder spricht ein Verbot aus. Als Nächstes ziehen die Nazis vor Gericht, wo aufgrund der Rechtslage den Jurist_innen nichts anderes übrig bleibt, als den Aufmarsch zu erlauben. Bürger_innen sind empört, rufen zu einer Gegendemonstration auf und schließlich müssen Hundertschaften der Polizei die Naziveranstaltung schützen.

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Weltfremde Richter und Mannheimer Lösungen

Toni und Chris sind zwei nette Menschen. Sie lernen sich kennen, sie verlieben sich ineinander, sie lieben sich, sie ziehen zusammen. Klein-Toni wird geboren und drei Jahre später kommt Klein-Chris zur Welt. Fast wie im Bilderbuch, eine glückliche Familie mit zwei Kindern. Doch eines Tages läuft es nicht mehr so gut in der Beziehung, es gibt häufig Streit und gerade als Klein-Toni eingeschult wird und Klein-Chris in den Kindergarten kommt, trennt sich das Paar.

 

Chris zieht aus und die Kinder bleiben bei Toni. Oder Toni zieht aus und die Kinder bleiben bei Chris. Ich habe bewusst das Geschlecht der beiden offen gelassen. Denn für den folgenden Ablauf ist es vollkommen egal, ob es sich um Anton und Christiane oder Antonia und Christian oder Anton und Christian oder Christiane und Antonia handelt. Wichtig ist nur: In der Regel geht bei einer Trennung eine Person und die andere bleibt bei den Kindern. Der Einfachheit halber entscheide ich mich jetzt für: Toni bleibt, Chris geht.

8 ½ 9 Stunden am Tag verbringt Toni am Arbeitsplatz, ganz genau wie Chris. Es gibt es Menschen, die erreichen ihre Firma in fünf Minuten zu Fuß. Doch laut den Arbeitsagenturen und entsprechenden Gerichtsurteilen sind durchaus auch Anfahrtswege von bis zwei Stunden zumutbar. So dramatisch muss es ja nun nicht sein, die beiden brauchen für den Hin- und Rückweg jeweils eine halbe Stunde.

Spätestens nach zehn Stunden hat Chris also Feierabend. Toni erst nach elf, schließlich muss morgens Klein-Chris in die Kita gebracht und Klein-Toni bei der Schule abgesetzt werden. Und das geht nicht ganz so schnell, wie unbedarfte Kinderlose sich das häufig vorstellen. Da ist nichts mit Autotür auf, Kind raus, Autotür zu und weg. Ich habe das einmal mit meinem Sohn gemacht – allerdings war an diesem Tag der Kindergarten geschlossen. Glücklicherweise hat die Bildzeitung davon nie Wind bekommen, sonst hätte man mich sicher als Rabenmutter der Nation gebrandmarkt. Und nicht zu vergessen: abends sollte man die Kinder auch tunlichst wieder einsammeln.

Während Chris gemütlich vor dem Fernseher hockt oder sich mit Freunden in der Kneipe trifft, verbringt Toni »Qualitätszeit« mit dem Nachwuchs. Kocht was zu essen, schmeißt die Wäsche in Waschmaschine, liest eine Gutenacht-Geschichte vor. Organisiert Arzttermine und ärgert sich über den Religionslehrer, der Klein-Toni mit einer schlechten Note gedroht hat, weil das Heft auch nach zwei Tagen noch nicht mit einem lila Umschlag verhüllt ist.

Die Richter des Bundesgerichtshofs halten das für eine gerechte Aufgabenverteilung. Schließlich zahlt Chris ja Unterhalt für die Kinder, dann kann Toni ruhig auch was tun, scheinen sie zu denken. Heutzutage ist die Kinderbetreuung doch gar kein Problem mehr. Ab 2013 besteht sogar ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. Schluss mit nur halbtags arbeiten und danach stundenlang faul auf der Couch rumliegen. Von der »Mannheimer Lösung« für diesen Rechtsanspruch scheinen die Herren beim BGH noch nichts gehört zu haben: Um Krippenplätze anbieten zu können, wurden einfach die Hortplätze gestrichen. Im neuen Schuljahr stehen in der Quadratestadt geschätzte 500 – 1000 Kinder nach Schulschluss auf der Straße.

Manchmal da überkommt es mich und ich sehne mich nach einem Baby. So einem kleinen Wesen, das ich herzen und knuddeln kann. Vor Kurzem erst ist Gianna Nannini Mutter geworden, obwohl sie sogar noch ein paar Monate älter ist als ich. Gelegentlich ein verführerischer Gedanke, dennoch wäre das aus vielen Gründen keine Option für mich. Also gerate ich in diesen sentimentalen Momenten in Versuchung, zum Telefonhörer zu greifen und meinen Kindern unmissverständlich nahe zu legen, endlich ihre Kinderplanung in Angriff zu nehmen. Schließlich hat mich neulich erst ein Dreijähriger als »alte Oma« tituliert. Und ganz bestimmt würde ich sofort damit anfangen, Söckchen und Mützchen zu stricken.

Doch mit klarem Kopf und bei einer realistischen Sicht auf die Zustände kann ich ihnen eigentlich nur empfehlen: Solange derart weltfremde Urteile gefällt werden und Stadtverwaltungen zu solchen Tricks greifen, lasst das mit dem Kinderkriegen besser sein!

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Was kostet der Tod?

Lasst euch eines gesagt sein: wenn ihr beabsichtigt, irgendwann das Zeitliche zu segnen, tut es nicht an einem Freitag nach 12 Uhr! Nehmt Rücksicht auf eure Angehörigen und erledigt das entweder vorher oder erst am Samstag.

Oma war leider nicht so rücksichtsvoll, vielleicht wusste sie es auch nicht besser. Sie machte ihren letzten Schnaufer an einem Freitag um Punkt 18.30 Uhr. Geschult durch viele Folgen Emergency Room sahen die Liebste und ich natürlich auf die Uhr und konnten die Frage: »Zeitpunkt des Todes?« auf die Sekunde genau angeben leider.

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