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Schlagwort: Mannheim

Grenzerfahrungen

Vor ungefähr neun Jahren habe ich über meine Grenzerfahrungen geschrieben. Anlass muss wohl eine Bemerkung von Erika Steinbach gewesen sein, wirklich erinnern kann ich mich aber nicht. Der Text endete mit den Sätzen:

»Und meinen Enkelkindern wird wahrscheinlich kaum noch begreiflich zu machen sein, wie kompliziert es einst mit Böhmen und der Tschechoslowakei, mit Oberschlesien und Polen, mit dem Elsass und Frankreich und dem russischen Kannibalen einmal gewesen war. Ich hoffe es wenigstens! Und bin ganz optimistisch, dass es auch so sein wird. Vorausgesetzt, Menschen wie Erika Steinbach halten endlich ihre Klappe!«

Heute, neun Jahre später, sind die damals noch fiktiven Enkelkinder geboren. Erika Steinbach taucht nur noch selten in der Öffentlichkeit auf. Trotzdem habe ich meinen Optimismus verloren. Inzwischen befürchte ich, meine Enkel werden ähnliche Grenzerfahrungen wie ich machen. Oder sogar noch wirklich Schlimme. Das Gift, das die Erikas Steinbachs Europas über viele Jahre verspritzt haben, zeigt Wirkung: Grenzen werden wieder geschlossen. Dabei waren wir doch auf einem so gutem Weg gewesen.

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Von der Tante, die Spaß an Faschingsumzügen hatte

Am Wochenende haben wir uns zwei Staffeln von Brothers & Sisters angesehen. In einer der ersten Folgen beschwert sich die Mutter (Sally Field), weil ihr schwuler Sohn sich weigert, sie mit zum CSD zu nehmen. Später ist die Rede davon, dass die Mutter als Mitglied eines Vereins oder einer Gruppe „Eltern von lesbisch-schwulen Kindern“ beim CSD mitgelaufen sei.

Am 9. August wird der CSD Rhein-Neckar unter dem diesjährigen Motto „Different Not Dangerous!“ wieder durch die Mannheimer Quadrate ziehen. Obwohl es sich sozusagen um unseren regionalen CSD handelt, sind die Liebste und ich erst einmal dabei gewesen. Der Augusttermin lag und liegt einfach sehr ungünstig und passt(e) nie in unsere Zeitplanung. Trotzdem haben wir in einem Schatzkästle Kondome, Streichholzschachteln, Aufkleber, Bonbons und noch mehr Kleinigkeiten, die jedes Jahr von den teilnehmenden Gruppen aus dem Rhein-Neckar-Raum unters Volk gebracht wurden.

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Update: Billige Gefriertruhe für Oma gesucht

Gestern Abend wurde bei Günther Jauch über Altenpflege in Deutschland gesprochen. »Kostenfaktor Oma – wird Pflege unbezahlbar?« lautete der Titel der Sendung. Kam mir irgendwie bekannt vor, weshalb ich mir entgegen meiner sonstigen Gewohnheit – Jauch darf sonst eigentlich nicht auf unseren Bildschirm – heute früh die Wiederholung angesehen habe.

Die frühere Gesundheitsministerin Ulla Schmidt berichtete, was sich in den letzten Jahren gesetzlich bei der Pflege geändert habe und in Zukunft noch ändern werde: Von einem Kofferraum voller Formulare sei man inzwischen bei einer LKW Ladung gekommen und wollte zurück auf den Laderaum kleinen Busses oder so ungefähr wenigstens. Ein Herr Spahn von der CDU behauptete unverfroren, selbst wenn Oma sich das Pflegeheim nicht leisten könne, würden Angehörige nur in wenigen Ausnahmefällen finanziell herangezogen und diejenigen, die anderes behaupteten, hätten nur Angst um ihr Erbe. Ein Schweizer erzählte von seinem Altenheimprojekt in Thailand und ein Mann von den Gründen, weshalb seine Mutter in einem Heim in der Slowakei gepflegt wird. Bei einer Moderatorin wurde ständig eingeblendet: »Pflegte fünf Jahre ihre Großmutter«, richtiger wäre wohl gewesen: »Ließ die Großmutter bei sich wohnen und bezahlte die nötigen Pflegekräfte«. Der Leiter eines Altenheims versuchte … Ja, was? Spontan würde ich sagen, nicht auszuflippen, wenn das Gelabere von Schmidt und Spahn sowie Jauchs Fragen allzu realitätsfremd daherkamen.

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