Als mögliche nächste Bundespräsidentin wird immer wieder Ursula von der Leyen genannt. Besonders in der linken Szene scheint sie die schlimmste aller Möglichkeiten zu sein. Zensurursula ist hier noch ein harmloser Spitzname, gestern habe ich in einem Blog von Sklavenhalter-Ursula gelesen. Wurden die früheren Minister, in deren Zuständigkeit Hartz IV fällt, eigentlich auch als Sklavenhalter beschimpft?
Ursula von der Leyen ist sicher nicht meine politische Kragenweite, doch eines rechne ich ihr hoch an: Erst durch sie wurde die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf bei Frauen in Deutschland wirklich zu einem Thema. Ich habe nicht vergessen, dass in den Jahren zuvor unter Rot-Grün »Frauen und Gedöns« allenfalls in Festreden gestreift wurden. Schröder hatte diese Parole ausgegeben und die Grünen hatten diese Scheiße einfach abgenickt, anstatt energisch dagegen anzugehen.
Es bedurfte einer Frau mit einem CDU Parteibuch, Ärztin und siebenfachen Mutter, damit in diesem Land endlich mal über die Situation berufstätiger Mütter ernsthaft diskutiert und auch gehandelt wurde. Sicher, vieles ist noch sehr verbesserungsbedürftig, doch der Anfang ist gemacht. Ich habe keine Ahnung, ob sie eine bessere oder schlechtere Bundespräsidentin als die anderen genannten Kandidat_innen wäre. Doch mieser als die all die Männer, die in den letzten sechzig Jahren an der Spitze dieses Staates standen, würde sie den Job sicher nicht machen.