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Verschiedene Planeten

In den letzten Tagen hätte ich gern so manchen Politiker_innen gefragt, auf welchem Planeten sie eigentlich in den letzten Jahren gelebt haben. Ihr geheucheltes Erstaunen über die Existenz von Nazis in unserem Land ist wirklich kaum zu ertragen.

Im Sommer/Frühherbst 2009 prangte an einer Unterführung, durch die die Liebste zweimal täglich fährt, eine riesige Sigrune. Es hat ca. zwei Monate gedauert, bis dieses Graffiti endlich entfernt wurde. Egal, wo wir damals angerufen haben, zunächst fühlte sich niemand zuständig oder ließ sich von der Tatsache beeindrucken, dass dieses Zeichen bei uns verboten ist.

»Damit muss man schon mal eine Zeit lang leben«, erklärte mir ein Herr vom Landratsamt Rhein-Neckar und fragte mich, ob ich denn wüsste, was eine Entfernung kosten würde. Man könne Steuergelder doch nicht zum Fenster rauswerfen.

Was soll man eigentlich Kindern erklären, weshalb Nazisymbole zwar verboten sind, aber anscheinend kaum jemand stören?

Im Sommer waren wir einige Mal im schönen Buchener Waldschwimmbad … bis ich eines Tages in einer dieser Umkleidekabinen zwei Hakenkreuze, die ins Metall eingeritzt waren, direkt vor meinen Augen hatte. Danach hatten wir keine Lust mehr, dort schwimmen zu gehen.

Ich habe in den letzten Jahren jedenfalls auf diesem Planeten gelebt. Vielleicht würde es den Politiker_innen ja helfen, wenn sie mit offenen Augen durch die Gegend gingen.

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