„Was ist denn das?“ Die Liebste zeigt auf das schwarze Ding auf dem Bildschirm.
„Das ist ein Lambada“ erkläre ich gönnerhaft. Das weiß doch jede Lesbe.
„Ist Lambada nicht so ein komischer Tanz?“ fragt die Liebste nach einer Weile angestrengten Nachdenkens.
Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Ich sehe mir das Wort noch einmal an und stelle fest, dass es sich hier nicht um Lambada, sondern um Lambda handelt. Selige Schulzeit, wann habe ich dort eigentlich mal zugehört?
Zwei Tage später kommt eine Mail: „Deine Regenbogenseite ist ja sehr schön, aber warum ist das Nilpferd nur lila und nicht so schön bunt wie die anderen Tiere?“
„Was denn für ein Nilpferd? Ich dachte, das wäre ein Nashorn“, sagt die Freundin, die gerade zu Besuch ist.
Hm, ist das nicht dasselbe? Rhinozeros und Nashorn, keine Ahnung, aber es scheint angebracht, noch einiges zu der Regenbogenwelt zu schreiben:
Lambda , der griechische Buchstabe, wurde erstmals 1970 von der „Gay Activists Allicance of New York“ als Symbol gewählt. Die GAA spaltete sich damals von der „Gay Liberation Front“ ab, weil diese gemeinsam mit der Schwarzen- und Frauenbewegung auftreten wollte. Die GAA hingegen wollte ausschließlich für die Rechte von Lesben und Schwulen eintreten.
Es gibt verschiedene Erklärungen dafür, weshalb Lambda als Symbol gewählt wurde:
Der griechische Buchstabe L steht für Liberation
Die Spartaner glaubten, dass Lambda Einigkeit repräsentiere
Die Römer interpretierten dieses Zeichnen als „Das Licht der Weisheit erhellt die Dunkelheit der Unwissenheit“
Es soll die Energie der Lesben- und Schwulenbewegung symbolisieren. In der Physik und Chemie wird Lambda als Energiezeichen in Gleichungen benutzt
1974 wurde Lambda auf dem internationalen Lesben und Schwulenkongress in Edinburgh, Schottland, zum offiziellen internationalen Symbol für die Rechte von Lesben und Schwulen ernannt.
Die Regenbogenfahne ist das wohl bekannteste Symbol für die Lesben und Schwulenbewegung heutzutage. Ein Regenbogen als Symbol war an sich keine neue Idee. Regenbogen galten und gelten in vielen Nationen als kulturelle Symbole. Erst der amerikanische Politiker Jesse Jackson und seine Regenbogenkoalition machten in den USA daraus auch ein Symbol für die Freiheit.
Unsere Regenbogenflagge von heute wurde 1978 von Gilbert Baker in San Francisco entwickelt, als nach einem Zeichen für die Parade der Lesben und Schwulen gesucht wurde. Ursprünglich hatte Baker die Idee einer Flagge mit acht Streifen, die er so erklärte:
Rosa für Sexualität
Rot für das Leben
Orange für die Gesundheit
Gelb für die Sonne
Grün für die Natur
Blau für die Kunst
Indigo für die Harmonie
Lila für die Spiritualität
Mit vielen Helfern nähte und färbte Baker eigenhändig die ersten Fahnen für die Parade 1978.
Als die Flagge 1979 kommerziell in Produktion gehen sollte, stellte sich heraus, das die Fahne mit acht Farben nur schwer hergestellt werden konnte. So entstand die Idee der sechs Streifen, wie wir sie heute kennen. Trotzdem kann frau gelegentlich im net noch achtstreifige Fahnen finden.
Die Regenbogenfahne verbreitete sich in Windeseile um den Globus. 1989 fand sie sozusagen ihre offizielle Anerkennung, als ein gewisser John Stout gegen seinen Vermieter klagte, der ihn zwingen wollte, die Fahne vom Balkon zu nehmen. Dieser Prozess erregte großes Aufsehen und wurde schließlich von John Stout gewonnen.
Die Vielfalt der Regenbogenfahne in Verbindung mit anderen Symbolen scheint unerschöpflich.
Der Winkel, die Triangel, stammt – wie sicher allgemein bekannt, aus den Konzentrationslagern, als Schwule mit dem Rosa Winkel gekennzeichnet wurden.
Das doppelte Frauenzeichen soll in den siebziger Jahren entstanden sein. Angeblich waren es die Schwulen, die als Erste ein doppeltes Männerzeichen verwendeten.
Anfangs gab es mit dem doppelten Frauenzeichen Schwierigkeiten, da es von manchen Feminstinnen auch als Zeichen der Frauenbewegung für Schwesterlichkeit verwendet wurde. Mittlerweile hat es sich längst eindeutig lesbisches Symbol durchgesetzt.
Die rote Aidsschleife gibt es seit Anfang der 90er Jahre und wird als Solidarität mit HIV Positiven und Aidskranken verstanden.
Die rosafarbene Schleife gilt dem Kampf gegen den Brustkrebs und wird im Gegensatz zu der Aidsschleife fast ausschließlich von Frauen getragen.
Mir fällt in diesem Zusammenhang eine provokante These von Jutta Österlein-Schwerin ein, die sinngemäß sagte, dass Schwule zwar die Solidarität der Lesben wegen Aids erwarten, aber selbst keine Solidarität mit Lesben wegen Brustkrebs zeigen. Dabei ist die Gefahr für eine Lesbe, an Brustkrebs zu erkranken, ungefähr um tausend Mal höher als die Gefahr an Aids zu erkranken.
Labrys, die Doppelaxt soll über achttausend Jahre alt sein und wurde bereits von den Amazonen benutzt.
In den USA gab es eine zeitlang auch die lila Hand als Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung. Es entstand aus dem Protest gegen einen homophoben Leitartikel einer Zeitung. Eine Gruppe Protestierender stürmte die Redaktion, goss lila Farbe über die Zeitung und hinterließ lila Handabdrücke überall im Gebäude.
Das lila Rhinozeros tauchte das erste Mal 1974 auf. Es wurde zur Leitfigur für eine Kampagne, die Homosexualität zu mehr Öffentlichkeit verhelfen sollte. Das Rhinozeros wurde gewählt, da es ein missverstandenes und verleumdetes Tier sei, das wild kämpfe, wenn es geärgert werde.
Diese Informationen stammen von verschiedenen Seiten aus dem Netz. Will eine mehr und Genaueres wissen, geht auf die Suche 🙂 Es gibt viele ausführliche Seiten.