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Autor: Nele Tabler

Selten so über ein Buch geärgert: Sheila Jeffreys »Lesben in der Queer-Politik: ohne Zukunft«

Ich bin lesbisch, ich bin Feministin, deshalb habe ich bis gestern ja gedacht, ich sei eine feministische Lesbe/lesbische Feministin. Dann habe ich »Lesben in der Queer-Politik: ohne Zukunft« von Sheila Jeffreys gelesen. Originaltitel: »Unpacking Queer Politics, A Lesbian Feminist Perspective«.

Jetzt habe ich eine Identitätskrise. Lesbisch bin ich zwar immer noch, Feministin auch, wenigstens nach meiner Definition, aber für den erlauchten Kreis lesbischer Feministinnen reicht’s wohl nicht mehr. Um zu ihnen zu gehören, müsste ich u.a. Pornografie im Allgemeinen und (viele) schwule Sexualpraktiken im Besonderen als die Wurzel allen Übels ansehen. Meint die Autorin, wenn ich sie richtig verstehe. Es ist schon lange her, dass ich mir von einem Buchtitel so viel versprochen hatte, meine Erwartungen derart enttäuscht wurden und ich mich am Ende über die Zeit- und Geldverschwendung richtig geärgert habe.

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Brustkrebs Sensibilisierungskampagne

Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung. 10 % aller Frauen erkranken irgendwann in ihrem Leben an Brustkrebs.

Es klingt wie eine Schallplatte mit Sprung oder – für die Jüngeren – wie ein Mp3 Player mit Hänger, aber auch hier scheint es wieder mal die traurige Wahrheit sein: Da diese Krankheit nur Frauen betrifft und darüber hinaus auch noch Frauen, die häufig bereits die 50 überschritten haben, hält sich das Interesse der Medien an dieser Krankheit in Grenzen.

Es ist nicht nötig, dass ich mich darüber nun lang und breit auslasse, es genügt als Zusammenfassung das Zitat eines Medizinstudenten: »Wer interessiert sich denn noch für ausgeleierte Busen?«  

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Munition für die Frauenversteher

»Ich habe es ja gewusst, Ihr seid gar nicht lesbisch, Ihr tut nur so!«

Nicht die erste Mail dieser Art, ich kenne die Absender. Nicht persönlich, aber als Spezies. Männer meiner Generation. Frauenversteher, Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger politisch irgendwo im links-alternativen Milieu angesiedelt, mit großem Verständnis für Frauen, die Frauen lieben. Bei all den männlichen Idioten, die keine Ahnung hatten, wo sich die Klitoris befindet, war dieser Seitenwechsel schließlich kein Wunder. Aber sie selbst hatten ihre Hausaufgaben gemacht, sie hatten Alice Schwarzer gelesen, sie wussten Bescheid. Wenn frau sie doch nur mal ranlassen würde, dann wäre dieses Lesbending ganz schnell wieder erledigt.

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