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Kategorie: Alltag

Depressionen und der verlogene Medienrummel

Deutschland hat eine neue Krankheit entdeckt. Nach dem Selbstmord eines Torhüters interessiert sich kaum noch jemand für die Schweinegrippe und ihre möglichen Opfer. Nein, stattdessen ist die Depression in aller Munde und auf jedem Titelblatt. Von der Bundeskanzlerin bis zu dem allseits bekannten kleinen Mann auf der Straße hat sich inzwischen die ganze Nation eine dezidierte Meinung dazu gebildet. Dank des angeblich so informativen Medienrummels weiß man nun vom Bodensee bis Flensburg bestens über diese Krankheit Bescheid und darf jetzt endlich unter dem Deckmantel der Fürsorglichkeit ungestraft und hemmungslos darüber spekulieren, welcher Nachbar und welche Arbeitskollegin eigentlich ein Fall für die Klapsmühle wären.

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Landei will bei Ulla Popken einkaufen

Vorhin trudelte hier eine Werbemail von Ulla Popken ein: »Liebe Frau Tabler, mit dieser Mode sind Sie immer perfekt gekleidet!«

Ein kurzer Blick auf die Webseite des beifügten Links genügte und ich wusste: »Nein, das muss ein Irrtum sein!« Hängerkleidchen, in denen ich aussehen würde, als sei ich in 14. Monat schwanger, und Blazer, die mir nicht einmal bis zur Taille reichen, sind wirklich nicht nach meinem Geschmack. Ebenso wenig wie Blusen mit Rüschen und Schürzenbändeln oder mintfarbene T-Shirts mit Glitzerpailletten und einem Dekolleté bis zum Bauchnabel. Allerdings erinnerte mich diese Werbemail wieder daran, dass ich schon längst einmal über das seltsame Gebaren dieser Ladenkette hatte schreiben wollen.

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Eine ganz persönliche Seifenoper

Langjährige Seifenopern leben auch von dem gelegentlichen Austausch der Darstellerinnen und Darsteller. Sinkt die Einschaltquote und sollen neue Gesichter frischen Schwung in die Geschichte bringen, greifen DrehbuchautorInnen häufig zu einem probaten Mittel: Sie lassen tot geglaubte oder gänzlich unbekannte Verwandte der Serienfiguren auftauchen. Da erscheint der uneheliche Sohn des sonst so biederen Hauptdarstellers oder der im Zweiten Weltkrieg verschollene Bruder plötzlich höchst lebendig aus dem Nichts auf und sorgen für neue Handlungsstränge mit Irrungen und Wirrungen.

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Frau Fünfundsiebzig wird am Knie operiert

Bei mir hat sich in den letzten Wochen das Leben drastisch verändert. Frau Fünfundsiebzig hatte sich endlich dazu durchgerungen, ihre lädierten Knie operieren zu lassen. Seit Jahren hatte sie diese OP vor sich hergeschoben und konnte zum Schluss kaum noch laufen. Erst als Herr Siebenundsiebzig ihr erklärte, dass er sie nicht pflegen könne und eigentlich nur noch die Möglichkeit Pflegeheim sehe, hat sie widerwillig eingewilligt. Allerdings begleitet mit Jammern, Heulen und Vorwürfen. „Der Mann will mich in ein Pflegeheim stecken, dabei ist er selbst schon halb dement!“ – „Ihr spekuliert ja alle nur darauf, dass ich das nicht überlebe und ihr mich endlich los seid!“ usw.  Als sie aus der Narkose aufwachte, war das Erste, das sie sagte, dann auch: „Warum habt ihr mir das angetan?“

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