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Kategorie: Alltag

Sterben

Irgendwann in der Viertelstunde zwischen dem Frühstück und dem wöchentlichen Besuch des Hausarztes muss sie beschlossen haben, dass es nun reicht. Vielleicht hing ihr die Marmelade zum Hals raus, vielleicht schmeckte ihr der Tee nicht mehr. Vielleicht hatte sie sich auch nur ausgerechnet, dass sie nun bereits ungefähr 36.000 Mal morgens aufgestanden und abends wieder ins Bett gegangen war.

Als der Arzt kommt, sagt er nicht wie sonst immer: »Sie haben einen Blutdruck wie ein junges Reh!«, sondern holt sein Stethoskop aus der Tasche und horcht sie ab.

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Begegnung mit einer unheimlichen Art

So manche Hausfrau soll angeblich stolz darauf sein, dass man bei ihr vom Boden essen könnte. Nun, die Liebste und ich sind stolz darauf, dass bei uns niemand vom Boden essen muss. Nicht einmal »man«. Bei uns dürfen sich alle an einen Tisch setzen und bekommen sogar einen Teller. Wir sind uns darin einig, die Hausarbeit auf das Nötigste zu beschränken, und können seelenruhig dabei zusehen, wie sich das Geschirr in unserer Küche bis an die Decke stapelt und dort ein Stelldichein mit den Spinnweben hält. Solange wir noch eine saubere Tasse im Schrank haben, geht das in Ordnung. Hundehaare, Körbe voll Bügelwäsche? Na und? Und der Mülleimer gilt auch erst dann als voll, wenn er Anstalten macht, sich selbst zu entsorgen.

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Süßer die Glocken nie klingen

Erst scheint es Einbildung zu sein. Dann merke ich, ich höre richtig. „Süßer die Glocken nie klingen!“ singt Oma aus vollem Hals, während ihre Vögel wild im Käfig herum flattern und empört kreischen.
Ich kann sie nur zu gut verstehen und kreische auch: „Hör auf zu singen!“ Nur das mit dem Flattern klappt bei mir nicht so gut.
Nun ist Oma beleidigt und zeigt auf den Fernseher: „Die singen doch auch Weihnachtslieder!“

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Geschwüre am A …

Die Liebste und ich fühlen uns so unwohl wie schon lange nicht mehr. Es ist heiß, wir haben dummerweise zwei Termine gleichzeitig und stehen unter Zeitdruck. Die Menschen um uns herum erscheinen wie Figuren aus einem Panoptikum. Wir kennen die Hälfte gar nicht. Verzweifelt suchen wir nach Gesprächsthemen, um den Small Talk in Gang zu halten. Ich weiß nicht mehr, was ich erzählt habe …

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